Wir haben viel nachgedacht und diskutiert, was wir uns von dieser Reise erwarten und wie wir sie gestalten. Ein wichtiger Aspekt für uns beide ist, dass wir keinen fixen Plan haben wollen. Wir möchten möglichst wenig im Voraus planen, dafür vielmehr im Hier und Jetzt leben und erleben – Freiheit eben.
Damit wir das allerdings auch so umsetzen können, war dann doch überraschend viel Organisation notwendig. Jetzt steigt mit jedem Tag die Vorfreude, aber auch die Spannung. Wir können es kaum noch erwarten, müssen uns noch einen Monat in Geduld üben.
Unsere Vorbereitungen sind im Großen und Ganzen abgeschlossen und wir haben so gut wie alle Sachen für die Reise organisiert. Ein paar Punkte, von denen wir glauben, dass sie besonders wichtig sind, fassen wir hier zusammen.
Versicherungen
Eine Reisekrankenversicherung ist natürlich ein absolutes Muss. Sehr schnell ist klar, dass der größte Preisunterschied dadurch entsteht, ob USA/CAN inkludiert ist oder nicht. Preisunterschiede bis zum Doppelten (inkl USA/CAN) sind nicht ungewöhnlich. Nach einigen Recherchen sind wir auf eine praktikable und günstige Variante gestoßen. Wir haben uns in USA/CAN via ÖAMTC Weltreise Schutzbrief versichert, für diese Länder eine gute und günstige Variante. Weil wir uns nur maximal 90 Tage in den beiden Ländern aufhalten, passt das auch gut mit den Bestimmungen der Versicherung. Die Anschlussversicherung für die restliche Zeit und die weiteren Länder haben wir dann bei STA Travel gebucht. Einige Anbieter haben eine “gestückelte” Versicherung abgelehnt. STA Travel hat uns aber zum Glück diese Option ermöglicht. In Summe kostet uns damit die Krankenversicherung für ein ganzes Jahr 1570€ (für zwei Personen).
Die zweite Versicherung die wir unbedingt schon zu Hause abschließen wollten, war die Haftpflichtversicherung für das Motorrad für USA/CAN. Das war früher scheinbar recht unkompliziert über Agenturen in Europa möglich. Aber seit ca. einem Jahr geht das nicht mehr so einfach. Ich wurde mehrfach vertröstet, dass es bald wieder möglich sei, aber es hat sich nichts geändert. In verschiedenen Reiseberichten haben wir dann gelesen, dass wir eine Polizze auch direkt bei einer amerikanischen Versicherung abschließen können, wenn wir eine Adresse in USA haben. Zum Glück kennen wir jemand in den USA und haben uns dann nach einem günstigten Angebot für eine reine Haftpflichtversicherung umgesehen. Die Entscheidung ist für den Anbieter Progressive gefallen. Der Abschluss der Polizze ist online, aber maximal 60 Tage vor Versicherungsbeginn möglich, das hat mich als Frühplaner ein wenig gestresst, weil vorher nicht klar war ob es funktioniert.
Motorrad
Wir werden zu zweit auf meiner langgedienten – nach 6 Jahren und gut 50-tausend Kilometer darf ich das sagen – BMW R1200 GS unterwegs sein. Auf Umbauten und Modifikationen haben wir im Prinzip komplett verzichtet. Überlegt hatte ich ein neues Fahrwerk zu verbauen, bin dann aber doch wieder davon abgekommen. Auf den bisherigen Europatrips bei denen wir zu zweit unterwegs waren, hat immer alles gut gepasst. Wir hoffen, dass alles hält und das Motorrad die Strapazen der langen Reisen unbeschadet übersteht.
Wir rechnen damit, dass das Bike doch ein paarmal umkippen wird. Deshalb habe ich Sturzbügel montiert, die zumindest die Ventildeckel und Zylinder schützen.
Weil wir etwas mehr Platz wollten und weil Alukoffer etwas leichter (und hoffentlich auch stabiler) als die Original BMW Koffer sind, haben wir uns für die Touratech Zega Pro entschieden.
Mein langjähriges TomTom Urban Rider musste der neuesten Version, dem TomTom Rider 550, weichen. Der Hauptgrund dafür war, dass wir die Wahl hatten, einige Karten für den amerikanischen Kontinent für das alte Navi zu kaufen, oder für gut 100€ mehr ein neues TomTom mit größerem Display und dem gesamten Kartenmaterial inklusive zu erstehen. Das war eine eher einfache Entscheidung. Aber, es bedeutete auch eine neue Halterung mit Ladefunktion und das Verlöten der Ladekabel.
Motorradtransport in die USA
Die Entscheidung, dass wir die Reise mit unserem eigenen Motorrad machen wollen, haben wir schon sehr früh getroffen. Mieten wäre sowieso zu teuer gewesen, blieb also noch ein möglicher Kauf als Option. Das haben wir aber auch schnell verworfen. Einerseits hätten wir dann einige Zeit in Alaska/Anchorage einplanen müssen um das Motorrad reisefertig zu machen und andererseits hätten wir nicht genau abschätzen können wie lange wir brauchen, bis wir was Passendes finden. Außerdem hätten wir auch die Anmeldung in US organisieren müssen. Alles zu umständlich und ungewiss.
Also muss die BMW nach Anchorage gebracht werden, Schiff oder Flugzeug stehen zur Auswahl. Eine super Seite für Erfahrungsberichte inkl. Kosten ist http://www.horizonsunlimited.com/links/shippers. Der Transport per Schiff hat den Nachteil, dass es länger dauert und scheinbar ist auch der Importprozess am Hafen komplizierter als am Flughafen. Und der Preisunterschied ist nicht allzu groß.
Bei der Auswahl der Spedition hat dann der drohende geplante BREXIT zugeschlagen. Eigentlich wollten wir das Motorrad mit https://motofreight.com via London verschicken. Tim von Motofreight ist extrem zuverlässig und antwortet auf alle Fragen geduldig und schnell. Leider konnte er uns den Transport per LKW nach London wegen der unsicheren Situation wegen BREXIT nicht garantieren. Also haben wir uns für Bikeworld Travel aus Deutschland entschieden. Mitte Juli soll das Motorrad von uns zu Hause per LKW abgeholt werden. Davor müssen wir das Motorrad in einer Transportkiste verstauen, die wir selber bauen (Anmerkung Andrea: Das ist ein massiver Motorradsafe:). Wir können darin auch Helme und Motorradkleidung mitschicken. Den Preis für den Transport bestimmt im Wesentlichen die Größe bzw. das Volumen der Kiste. Wir sind schon sehr gespannt ob alles klappt.
Ein weiterer Transport erwartet uns dann mitten auf der Reise, wenn es von Panama nach Kolumbien geht. Wie wir das organisieren haben wir vorerst offen gelassen. Erfahrungsberichte anderer Reisender lassen uns dem entspannt entgegensehen.
Sticker
Mitte Juni sind endlich auch unsere Pickerl (Sticker für die Fremdsprachigen) mit unserem Logo angekommen. Die werden jetzt noch fleißig verteilt. Einige nehmen wir uns für besondere Plätze auf die Reise mit.