23. August 2019
Von einem Nationalpark geht es heute nahtlos in den nächsten: unser Ziel ist Banff. Schon beim Quartiersuchen merken wir, dass Banff ein Hotspot ist. Erstens sind die Quartiere sehr teuer und zweitens leider alle ausgebucht. Mit ein wenig suchen und telefonieren finden wir zumindest für eine Nacht ein sehr schönes Zimmer in einer netten und ruhigen Unterkunft der Elkhornlodge. Und das zu einem moderaten Preis.
Wir fahren auf der einzigen Durchgangsstraße durch den Jasper Nationalpark und machen in Jasper Kaffeepause. Der Ort selbst ist eher uninteressant, aber wir bekommen einen ordentlichen Capuccino. Ab und zu ist ein gscheiter Kaffee Pflicht, zumindest für Hannes.
Schon in Hinton sind uns die extrem langen Güterzüge aufgefallen. Personenverkehr gibt es auf dieser Strecke keinen (mehr). Die Strecke führt durch den Jasper Nationalpark und oft entlang der Straße. Bei einem entgegenkommenden Zug messen wir knapp 1,5km im Fahren.
Bei den Athabasca Falls machen wir einen Fotostopp. Und zu unserem Leidwesen wird es immer grauer und grauer.
Keine 30km weiter ist es wieder soweit. Das Regenzeug muss angezogen werden, aber wir sind ja schon routiniert. Die Strecke führt am Iecfields Parkway immer höher hinauf und es kühlt auch deutlich bis auf 6 Grad ab. Leider haben wir mit der Aussicht auf die Berge und vor allem Gletscher rundherum Pech. Die Gipfel verstecken sich hinter den Wolken und im Nebel.
Wir kommen auch am Columbia Icefield Skywalk vorbei. Aber Andrea verweigert den Spaziergang auf Glas über dem Abgrund und Aussicht hätten wir auch keine gute.
Die vielen Raben begleiten uns schon die ganze Zeit quer durch Kanada. Sie sind überall entlang der Straßen zu finden und ordentlich groß. Bei einem Raben-KPI hätten wir nicht mitzählen können 🙂
Beim Weg runter ins Tal in den Banff Nationalpark hört es zum Glück auf zu regnen. Und trotz der Wolken sind die Ausblicke schon sensationell.
Wir machen eine kleine Detour an den Lake Louise, also an den See, den ort selbst lassen wir großzügig aus. Der Name ist uns bisher nur wegen der Skirennen bekannt gewesen. Auch wenn es auf den Fotos nicht so zu sehen ist, es ist trotz des schlechten Wetters ziemlich viel los hier. Es gibt einen riesigen Parkplatz und zusätzlich fahren auch Busse rauf. Wir können jetzt schon sagen: in Banff ist viel mehr los als in Jasper.
24. August 2019
Heute ist wieder ein Wandertag angesagt. Wir haben uns den Rockbound Lake Trail ausgesucht, der nicht so überlaufen sein soll. Vorher schauen wir uns aber noch die „Stadt“ Banff an. In der Früh ist zum Glück noch nicht allzu viel los. Banff erinnert eindeutig an Wintersportorte bei uns in Europa und ist extrem touristisch.
Auf dem Weg zu unserem Trailhead kommen wir am Johnston Canyon vorbei. Schon am Vormittag ist der Parkplatz überfüllt und die Autos parken endlos am Straßenrand entlang. Der Grund sind die Wasserfälle, die mit wenig Anstrengung leicht von der Straße aus erreichbar sind.
Der Weg führt an einem Wasserfall vorbei durch Nadelwald bis ganz nach oben auf über 2200m rauf. Wo wir bei uns in den Alpen schon längst über der Baumgrenze sind, gibts hier noch hohe Fichten.
Trotzdem ist die Aussicht beim Tower Lake auf die „Rückseite“ des Castle Mountain sensationell.
Über eine letzte Stufe gehts nochmal kurz hoch zum Rockbound Lake wo uns ein kurzer Regenschauer gleich wieder vertreibt.
Nach dem Abstieg holen wir unser Gepäck von der Elkhorn Lodge und fahren die kurze Strecke nach Dead Man’s Flats zu unserem Motel. Der Ort trägt seinen Namen übrigens völlig verdient! Dafür sind die Ausblicke am Weg dorthin immer wieder gigantisch und entschädigen uns.
Morgen fahren wir auf unserer Weiterreise nochmal durch den Banff Nationalpark, aber für uns ist heute schon klar: Banff gewinnt gegen Jasper. Obwohl viel mehr Leute unterwegs sind, was zum Teil auch nervig ist. Vor allem Hannes leidet unter den Fahrkünsten der Touristen. Dabei haben wir immer geglaubt die schlechten Autofahrer kommen aus einem unserer Nachbarländer (mehr sagen wir nicht dazu) 😛