15. Oktober 2019
Nach zweieinhalb Monaten USA und Kanada ist es soweit, wir fahren heute nach Mexiko, in das dritte Land unserer Reise. Bevor es losgeht sind aber noch einige Dinge zu erledigen.
Für die Einreise bzw. für das Permiso de Importación Temporal des Motorrades brauchen wieder eine neue Versicherung. Die haben wir gestern Abend noch online via bajabound.com abgeschlossen. Zur Sicherheit möchten wir die Polizze auch ausgedruckt dabei haben, das erledigen wir in einem „Print With Me“ Shop ums Eck. Man schickt sein Dokument an eine eMail Adresse, zahlt mit Kreditkarte, geht zum Drucker, und startet dann den Ausdruck. Sehr praktisch, dieses Service. Das kennen wir aus Wien nicht.
Hannes muss auch noch das Motorrad aus der BMW Werkstatt abholen. Alles natürlich vor 11 Uhr, damit wir pünktlich auschecken können. Außerdem wollen wir spätestens zu Mittag an der Grenze sein. Die BMW Werkstatt in San Diego können wir absolut empfehlen. Die Leute sind nett und hilfsbereit und sehr professionell, alles ist wie vereinbart erledigt und für die nächsten 10.000km bereit.


Wir haben uns für den kleineren Grenzübergang bei Tecate entschieden, weil wir hoffen, dass hier weniger los ist und außerdem wollen wir auf der „Ruta del Vino“ durch Guadaloupe fahren. Es dauert ein wenig, bis wir die letzten Häuser am Stadtrand von San Diego hinter uns lassen. Es ist wirklich eine riesige Stadt bzw ein großes Ballungszentrum. Bis zur Grenze gibt es eine recht schöne Straße durch die Berge, aber natürlich ist alles verdorrt und vollkommen trocken.
Prozedere bei der Einreise
Die Entscheidung für Tecate war absolut richtig. Es sind zwar ein paar LKW an der Grenze, die haben aber eine eigene Spur und werden separat abgefertigt. Für die Einreise müssen wir folgendes machen: 1. Ins Oficina de Imigración und Einreiseformular für beide ausfüllen. 2. zum Banjercito die Einreisegebühr bezahlen. 3. Zurück ins Oficina de Imigración und mit dem Zahlungsbeleg den Stempel und die Touristenkarte abholen. 4. Mit der Touristenkarte beim Banjercito das Permiso de Importación Temporal für unser Motorrad beantragen, dafür brauchen wir eine Kopie von Reisepass, Führerschein, Zulassungsschein und Touristenkarte (das letzte hat Hannes beim ersten mal nicht verstanden, und musste zweimal den Weg in die Farmacia zum Kopieren gehen) 5. Bezahlen des Permiso beim Banjercito.

Hannes hat für den gesamten Prozess 45 Minuten gebraucht, obwohl er nie warten musste. Wie gesagt, die Kopien kann man gleich nach der Grenze in einer Farmacia machen, und das Hin- und Hergehen durch die Grenzschranken ist kein Problem. Alle Grenzbeamten waren sehr freundlich, wahrscheinlich deshalb, weil Hannes sein bestes Spanisch ausgepackt hat :p

Kaum sind wir über der Grenze ändert sich unmittelbar (fast) alles. Es ist wirklich erstaunlich, andere Gerüche, andere Häuser, viel mehr Leute auf der Straße und alles ist deutlich ärmer. Einzig die Landschaft bleibt gleich. Die Leute fahren hier etwas „aktiver“ und wir sehen deutlich mehr Polizei auf der Straße. Die Landschaft auf der Ruta del Vino im Valle de Guadeloupe ist zumindest beim Durchfahren nicht sehr spannend. Es gibt logischerweise viele Weingüter und (mindestenes) ein größeres Weinmuseum. Es wirkt aber nicht allzu einladend auf uns, also fahren wir gleich weiter zu unserem Zielort. Wenn wir mit dem Motorrad unterwegs sind gilt sowieso die „Null Promille Regel“, also wäre verkosten nicht möglich gewesen.
Wir haben zwei Nächte in El Sauzal, das nicht allzu weit südlich der Grenze liegt, eingeplant. Hier wollen wir uns erst einmal zwei Tage aklimatisieren. Dem Ort können wir durchaus das Prädikat hässlich verleihen, dafür ist die Stimmung überall auf der Straße sehr lebhaft. Unser Quartier ist im Gegensatz zu den anderen Häusern in der unmittelbaren Umgebung sehr modern und neu. Von unserem Zimmer sehen wir das Meer und wir haben eine versperrte Garage für das Motorrad. Ab jetzt ist ein sicherer Parkplatz Pflicht.

Unseren ersten Imbiss in Mexiko nehmen wir in einer Taquería ein. Schmeckt sehr gut und ist vor allem sehr günstig. Auch beim Einkaufen danach sehen wir, dass die Preise hier für Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs viel niedriger als in den USA sind.




Der Abend klingt auf unserem Balkon mit mexikanischem Bier (Hannes) und Weißwein aus dem Valle de Guadeloupe (Andrea) aus 🙂
