🇲🇽 Tag 104 bis 106 – Zurück am Pazifik

11. November 2019

Die Schlechtwetterfront mit Regen trifft nicht nur den Kupfer Canyon weiter im Norden. Es ist auch südlich von uns Regen vorhergesagt. Allerdings kühlt es am Meer nicht so stark ab. Also planen wir das schlechte Wetter in Mazatlán „auszusitzen“ und zwei Tage zu bleiben.

von Guasave nach Mazatlán – 374km

In Guasave hat es bereits in der Nacht geregnet und beim Start am Vormittag sind die Straßen noch nass und es ist ziemlich grau. Ein komplett ungewohntes Bild für uns.

vor dem Quartier in Guasave

Bevor es losgeht, müssen wir noch ein Bild von unserem Pool zeigen. Wir waren standhaft und sind nicht ins Wasser gegangen 🙂

Indoor Pool hinter der Küche

Wir fahren weiter auf der Carretera 15 nach Süden. Ein wenig im Landesinneren verläuft, parallel, die mautfreie Variante. Bis auf ein kurzes Stück fahren wir auch dort, kleine Straßen sind uns lieber. Mazatlán liegt am südlichen Ende von Sinaloa, das wir dann komplett von Nord nach Süd durchquert haben werden. Wir kommen immer wieder durch kleinere Orte, aber sonst ist die Strecke recht unspektakulär.

Die Wolken begleiten uns die ganze Zeit und wir spekulieren schon, ob wir heute unser Regenzeug anziehen müssen. Zu Mittag sind wir in Culiacán, der Hauptstadt von Sinaloa. Die Stadt hat es unlängst im Oktober in die internationalen Schlagzeilen geschafft. Es gab eine große Schießerei zwischen der Polizei und dem Drogenkartell rund um einen Sohn des verhafteten El Chapo (Spiegel Artikel). Wir merken schon bei der Einfahrt in die Stadt, dass hier noch mehr Polizei – natürlich schwerst bewaffnet – auf den Straßen unterwegs ist. Trotzdem, uns plagt der Hunger und wir machen kurz Halt für einen Snack. Unsicher fühlen wir uns aber nicht.

Wir haben ein gutes Timing. Während wir Essen, zieht ein kräftiger Regenschauer durch und wir bleiben zum Glück trocken. Die Stadt ist ziemlich groß und obwohl wir auf den größeren Durchfahrtstraßen bleiben, dauert es eine Weile, bis wir wieder aus dem Stadtgebiet rauskommen. Ein gutes Stück außerhalb kommt uns ein 24 Fahrzeug starker (Andrea hat mitgezählt) Konvoi wieder mit schwerbewaffneten Polizisten entgegen. Das sieht irgendwie danach aus, als ob es zu einem Einsatz geht. Wir fahren in die entgegengesetzte Richtung und lassen Culiacán endgültig hinter uns.

auf der Carretera 15

Landschaftlich ändert sich nicht viel. Aber es gibt wieder ein paar Laubbäume und es ist recht grün. Im Osten haben wir Blick auf die Berge der Sierra Madre Occidental. Leider verläuft die Straße die meiste Zeit eher gerade, so wie auf dem Foto.

Mazatlán ist die zweitgrößte Stadt von Sinaloa mit über 300 Tausend Einwohner. Wir haben ein Airbnb im Zentrum gebucht und müssen durch die halbe Stadt fahren. Das geht aber schneller als erwartet und wir kommen noch vor dem Einbruch der Dunkelheit an. Vor dem Quartier textet Hannes dem Gastgeber. Sayil kommt gleich danach raus und ist erstaunt, dass wir heute schon da sind. Hannes hat beim Buchen blöderweise das falsche Datum erwischt. Wir haben erst für Morgen zwei Nächte gebucht. Also brauchen wir ein Hotel. Sayil empfiehlt uns eines gleich ums Eck, das sehr günstig sein soll. Das Hotel hat auch eine Garage, das ist für uns genauso wichtig, wie der Preis.

Tatsächlich gibt es ein freies Zimmer und wir können in der leeren Garage parken. Zum Glück haben wir das Übernachtungsproblem schnell gelöst und können noch einen kleinen Abendspaziergang machen. Im Zentrum gibt es viele bunte Häuser und die Gassen sind sehr schön bleuchtet. Wir sehen auch noch einige Dekorationen vom Día de los Muertos. Das muss hier ein größeres Spektakel gewesen sein. Wir haben Mazatlán gleich am ersten Abend ins Herz geschlossen.

am Malecón von Mazatlán

12. November 2019

Wir waren gestern noch unschlüssig ob wir trotz der Buchung schon nach zwei Tagen weiterfahren sollen, oder ob wir drei Tage in Mazatlán bleiben. Weil sich der Regen auch ein wenig verzögert hat und uns die Stadt gut gefällt haben wir beschlossen zu bleiben. Wir nutzen die Zeit heute und bringen unsere Kleidung in eine nahe Wäscherei, die erste auf der Reise. Bisher hatten wir immer wieder Waschmaschinen, oder haben auch manchmal händisch gewaschen. Wir müssen zwar am Vormittag auschecken, können das Motorrad aber bis zum Nachmittag in der Garage lassen. Das erleichtert uns heute das Übersiedeln und wir können den Tag nutzen.

Andrea hat ein Geschäft eröffnet

Wir machen eine kleiner Wanderung zum einem Leuchtturm, der auf einem Hügel steht am Meer steht. Dunkle Wolken hängen über dem Meer und es wirkt, als ob es jederzeit zu regnen beginnen kann. Es ist ziemlich schwül und wir kommen am Weg nach oben ordentlich ins Schwitzen.

Straßenverkäufer

Von oben haben wir einen schönen Blick auf die ganze Stadt, die sich ziemlich weit nach hinten ausbreitet. Richtung Meer gibt es einen Mirador mit Glasboden. Wir zahlen die 10 Pesos Eintritt pro Person und bekommen blaue Stoffschuhe, damit der Glasboden nicht zerkratzt wird. Hannes muss natürlich ein paar Scherze machen, und andere Besucher erschrecken 😉

Mirador beim Leuchtturm

Hier gibt es viele Katzen neben dem Weg. Beim Runtergehen entdeckt Andrea ein paar junge Katzen und ist gleich verzückt.

Vor dem Übersiedeln holen wir unsere Wäsche aus der Wäscherei. Beim Einpacken in die Motorradkoffer bemerkt Andrea, dass ihr Lieblings T-Shirt fehlt. Das ist natürlich ein kleines Drama. Andrea geht zurück bleibt aber erfolglos. Hannes ist hartnäckig und durchsucht die anderen Kleidungsbeutel, die schon zum Abholen vorbereitet sind. Aber nirgends taucht das T-Shirt auf.

Andrea nimmt das als Anlass, eine kleine Umstellung in ihrer Kollektion vorzunehmen. Wir gehen ins Zentrum und kaufen zwei T-Shirts und eine Jeans. Dafür werden wir morgen ein paar andere Kleidungsstücke zurückschicken. Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung 🙂

Wir entdecken am Heimweg ein Fitnesscenter und werfen einen Blick ins Innere. Die Geräte sind hier noch nicht so modern wie bei uns. Ein Tagesticket zum Trainieren kostet 35 Pesos (ca 1,60€).

Fitnesscenter in Mazatlán

13. November 2019

Während der Nacht ist die Schlechtwetterfront über die Stadt gezogen und es hat geregnet. Am Vormittag scheint aber schon wieder die Sonne. Andrea nutzt den Vormittag zum Arbeiten und Hannes widmet sich ein wenig der Motorradpflege. Dann dreht Hannes noch alleine eine kleine Stadtrunde. Auch tagsüber herrscht eine angenehme Atmosphäre. Und speziell im Park vor der Kathedrale ist es sehr lebendig.

Zu Mittag holt Hannes Andrea aus dem Quartier ab. Wir brauchen eine Stärkung und essen sehr leckere Tortas mit geschmolzenem Käsde, Chorizo und Avocados. Jetzt steht das Abenteuer Postamt auf dem Programm.

Mittagssnack

Im Postamt erfahren wir, dass wir uns selbst um eine Schachtel kümmern müssen. Hier wird das nicht angeboten. Also wieder zurück auf die Straße und herumfragen. Im Papiergeschäft bekommen wir nur ein Kuvert, aber keine Schachtel. Also fragen wir nebenan in einer Eisenwarenhandlung und bitten um eine alte kleine Schachtel. Heute werden unsere Spanischkünste herausgefordert. Wir sind erfolgreich und besorgen uns sogar noch ein Blatt Papier für die Adresse. Damit können wieder zurück zum Postamt. Jetzt passt alles und wir schicken unser erstes Paket heimwärts. Wir sind schon gespannt wie lange es unterwegs sein wird.

Den restlichen Nachmittag genießen wir die Sonne, spazieren den Malecón entlang und schauen dem Treiben am Meer zu.

Hutverkäufer
neues Outfit
leider versperrt

Dem Sonnenuntergang am Pazifik schauen wir natürlich mit dem richtigen Getränk zu.

wir sind stilsicher 🙂
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