🇲🇽 Tag 139 bis 141 – Fische und Regen in der Karibik

16. Dezember 2019

Ein wenig haben wir die Vermutung, dass wir uns jetzt an die vielen Tourist*innen gewöhnen müssen. Viele Besucher*innen in Chichén Itzá sind mit einem Tour Bus aus einem der Resorts an der Karibik gekommen. Genau dorthin wollen wir heute. Wir haben uns aus Kostengründen kein Zimmer direkt am Strand geleistet, sondern ein nettes kleines Hotel im Dschungel gebucht.

von Pisté nach Akumal – 181km
Aufbruch in Pisté

Gestern beim Verlassen von Chichen Itza, wurde die Cenote Ik Kil schon massiv beworben. Wir haben uns das Badeerlebnis aber für heute Morgen aufgehoben, weil wir gedacht haben, dass es in der Früh noch ruhig ist, und wenige Leute da sind. Ik Kil ist nur 3km von Chichén Itzá entfernt und wie ein Schwimmbad ausgebaut. Es gibt einen riesigen Parkplatz, der zum Glück noch fast leer ist, Umkleidekabinen mit Duschen und mehrere Cafes und Restaurants. Bereits am Vormittag ist einiges los und wir können uns gar nicht vorstellen wie es hier zu Spitzenzeiten zugeht.

Wir sind an einem absoluten Touristenhotspot. Das merken wir daran, dass wir wieder ein paar chinesische Tourist*innen sehen. Eine absolute Ausnahme in Mexiko. WIr bezahlen den Eintritt von 80 Pesos pro Person (die teuerste Cenote) und mieten 2 Schließfächer für weitere 60 Pesos. Die Cenote wirkt ein wenig künstlich, aber trotzdem ist der Anblick mit den vielen hängenden Pflanzen genial. Hannes schwimmt eine Runde und macht ein paar Videos im Wasser. Die neue GoPro muss schließlich auch genutzt werden. Praktisch minütlich kommen mehr Leute und es wird immer voller. Andrea begnügt sich mit einer Besichtigungsrunde im Trockenen und mag gar nicht ins Wasser, weil schon zuviele Leute schwimmen.

Cenote Ik Kil

Die Fahrstrecke selbst ist wieder einmal ein Streichresultat. Es geht zwar recht zügig voran, weil es nur wenige Dörfer gibt, aber zu sehen ist praktisch nichts. Links und rechts neben der Straße ist es dicht bewachsen und die Straße führt kerzengerade durch. Wir werden das wohl noch ein paarmal anmerken 🙂

In einem kleinen Lokal an der Straße machen wir Mittagspause und essen ein Hühnerschnitzel, das es in Mexiko übrigens in sehr vielen Imbissstuben und Restaurants gibt. Die Abwechslung beim Essen hält sich allerdings stark in Grenzen. Zum Glück sind wir keine Vegetarier, sonst wäre es beim Essengehen sehr schwierig mit der Auswahl.

In Chichén Itzá waren wir übrigens erfolgreich und haben einen schillernden Sticker mit der mexikanischen Flagge erstanden, den ihr am Bild gut sehen könnt. Seit La Paz auf der Baja California suchen wir immer wieder und fragen in Geschäften nach so einem Sticker. Allerdings immer erfolglos, sogar in Mexiko Stadt haben wir nichts gefunden. Also darf das schillernde Pickerl auf den Koffer.

Bei Tulum kommen wir an die Küstenstraße und wir merken, dass wir nun endgültig im Touristengebiet sind. Wir sehen überall westliche Tourist*innen auch einige gemietete Roller sind unterwegs. Eine absolute Neuigkeit für uns in Mexiko. Im Supermarkt von Tulum decken wir uns mit Getränken ein und fahren zu unserem Hotel weiter, das ein paar Kilometer nördlich von Akumal liegt. Die Zufahrt führt über eine kleine Schotterstraße durch den Dschungel. Die kleine Anlage liegt sehr schön mitten im Wald in einem blühenden Garten. Es gibt sogar einen gepflegten Pool. Außer uns ist momenat nur ein einziger weiterer Gast hier, der sich allerdings nur zum Frühstück kurz blicken lässt.

Wir genießen die Ruhe am Pool mit Lesen und Faulenzen bis es dunkel wird. Im Hotel gibt es auch ein Restaurant, bzw. eine Küche. Es wird, so wie das ganze Hotel von einem Ehepaar ohne weitere Angestellte betrieben. Eine Auswahl an verschiedenen Gerichten gibt es nicht. Also nehmen wir das Hühnerfilet mit Reis und Gemüse, das extra für uns gekocht wird 🙂

17. Dezember 2019

Zum Glück scheint in der Früh die Sonne. Die Wetterprognose war deutlich schlechter. Wir sind froh darüber und frühstücken sehr zeitig um 7 Uhr, damit wir früh los und an den Strand von Akumal kommen. Dort wollen wir schnorcheln und mit Glück auch Meeresschildkröten im Wasser sehen.

Es gibt nur einen kleinen Strandabschnitt, der ohne Hotelbuchung frei zugänglich ist. Also fast frei, auch dafür muss man Eintritt zahlen. Wir leihen uns eine Taucherbrille mit Schnorchel und machen uns auf den Weg. Vorne beim Strand sehen wir, dass sich ein Hotel an das nächste reiht. Und davor sind die obligatorischen Liegen und Sonnenschirme aufgestellt. Es gibt fast keinen Platz um sich davor noch irgendwo hinzusetzen oder hinzulegen. Wir sind ziemlich enttäuscht, und hätten uns das Stranderlebnis anders vorgestellt. Am Foto sieht es zwar recht idyllisch aus, aber der Schein trügt.

Playa de Akumal

Wir gehen ein Stück, bis wir zu einem leerstehenden Hotel kommen. Dort bleiben wir und gehen abwechselnd zurück zum Schnorcheln. Die guten Gebiete zum Schnorcheln sind direkt vor den Hotels.

Hannes hat Riesenglück und sieht gleich beim ersten Eintauchen direkt neben ihm eine Schildkröte schwimmen. Leider ist das Wasser so nahe am Strand durch die Wellen und den Sand ziemlich trüb. Trotzdem ein sehr nettes Erlebnis, wenn eine Schildkröte direkt bei einem vorbeischwimmt. Bei den Korallenbänken können wir viele verschiedene Fische sehen. Aber an das Schnorchelerlebnis von der Isla Coronado bei Loreto kommt es nicht heran. Allerdings sieht Hannes kurz bevor er wieder rausgeht einen sehr großen Stachelrochen ungefähr 2m unter sich am Grund im Sand wühlen. Hannes sieht ihm ein wenig zu, aber irgendwie wird es ihm doch zu mulmig und er schwimmt zurück zum Ufer. Andrea sieht viele Fische, aber keinen Rochen und keine Schildkröte!

Nach dem Schnorcheln kehren wir noch in ein Cafe am Strand ein und beschließen dann gleich das kurze Stück zur Lagune Yal Ku weiterzufahren. Dort soll auch ein super Schnorchelspot sein. In der Lagune ist zuerst Süßwasser, das sich dann allmählich mit Salzwasser mischt bevor es ins offene Meer übergeht. Vorher kaufen wir uns aber noch eine eigene Taucherbrille und Schnorchel. Damit sparen wir uns weitere Leihgebühren und können in Yal Ku gemeinsam schnorcheln, weil wir auch die bereits Ausgeborgte mitnehmen.

diese Tiere kann man in der Lagune sehen

Tatsächlich ist es hier fast so, als ob man in einem Aquarium schwimmen würde. Schon vor dem Reingehen sehen wir viele bunte Fische. Leider sind auch viele Leute hier zum Schnorcheln. Und an die Verbote von Sonnencreme halten sich leider die wenigsten. Wie lange die Lagune die Belastung von so vielen Menschen aushält ist fraglich. Hoffentlich wird die Überwachung verschärft und eventuell eine maximale Anzahl von Besucher*innen pro Tag eingeführt. Es ist wirklich ein Naturparadies und wir genießen es den vielen bunten Fischen zuzusehen.

Außerhalb des Wassers tummeln sich viele Leguane und posieren für die Kamera.

Der Himmel über uns wird immer dunkler und wir brechen auf. Als wir nach dem Umziehen auf das Motorrad steigen, spüren wir schon die ersten Tropfen. Trotzdem machen wir noch einen Stopp bei einem Supermarkt und decken uns für den Abend ein. Zum Glück bleibt es vorerst bei ein paar Tropfen und wir kommen trocken ins Hotel. Eine Stunde später gießt es dafür aber inklusive heftigem Gewitter umso intensiver. Es kühlt auch merklich ab, so daß wir uns irgendwann von der Terrasse hinein ins Zimmer verziehen.

18. Dezember 2019

Das prognostizierte Schlechtwetter ist offensichtlich eingetroffen. Es hat fast die ganze Nacht geschüttet. In der Früh ist es grau in grau, aber es regnet nicht mehr. Viel können wir heute nicht unternehmen. Aber wir beschließen nach dem Frühstück einen Spaziergang durch den Dschungel nach Akumal Pueblo zu machen. Direkt vor dem Hotel steht auf der Schotterstraße das Wasser in riesigen Lachen. Das wird Morgen beim Losfahren lustig.

Der Weg führt wunderschön durch den Wald und außer uns ist niemand hier unterwegs.

Auf halben Weg beginnt es zu nieseln. Aus dem Nieseln wird Regen, und aus dem Regen wird ein kräftiger Tropenregen. Wir schaffen es zwar nicht ganz bis nach Akumal, aber bei der Cenote Uxuxubi können wir uns unterstellen.

Tropischer Regen im Dschungel

Hier gibt es ein paar Verkaufsstände und ein kleines Lokal. Lange Zeit sind wir hier außer ein paar Verkäufer*innen die einzigen hier. Nach einer Stunde taucht dann eine Gruppe mit jungen Amerikaner*innen auf, die in den Dschungel zum Quadfahren gekommen sind. Die Quadfahrt wird dann auch trotz des Regens, der zwar ein wenig schwächer wird, gestartet.

Auch wir nutzen die Regenpause und gehen das letzte Stück in den Ort, wo wir uns was zu essen kaufen und dann mit dem Colectivo auf der Hauptstraße zurück zum Hotel fahren.

Fußgängerbrücke über die Küstenstraße

Den restlichen Nachmittag nutzen wir zum Blogschreiben und Lesen. Hannes versucht mit der BMW Werkstatt in Guatemala City Kontakt aufzunehmen. Damit sie rechtzeitig Reifen und Bremsbeläge bestellen können, falls es nicht lagernd ist. Auf unsere eMail von vor ein paar Tagen, haben sie bisher nicht reagiert. Mit unserer Prepaid SIM können wir leider nicht nach Guatemala telefonieren, also versuchen wir eine Konaktaufnahme via Facebook. Wir bekommen sogar noch am selben Tag eine Antwort. Unsere Daten wurden an die Sevice Abteilung weitergegeben, die werden sich bei uns melden. Wir sind gespannt!

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