🇳🇮 Tag 191 und 192 – Die heißeste Stadt in Nicaragua?

6. Februar 2020

Unser nächstes Ziel ist León, angeblich die heißeste Stadt in Nicaragua. Dabei hat Nicaragua schon den Ruf, das heißeste Land auf dem amerikanischen Kontinent zu sein. Wir bereiten uns also geistig auf zwei brütende Tage in der Stadt vor. Zum Glück hat unser Quartier in León eine Klimaanlage.

Kater Christopher mit nur mehr einem Auge

Wir verabschieden uns von den Katzen und natürlich auch vom Hostelpersonal. Dann machen wir uns auf den Weg. Für die heutige Etappe haben wir einmal die Rollen getauscht. Lisa fährt mit Hannes auf dem Motorrad mit und Andrea nimmt mit Patrick den Bus via Managua.

von Granada nach León – 160km

Die Motorradstrecke war wieder einmal komplett unspektakulär. Das einzig anmerkenswerte war, dass in den Hügeln in der Nähe von Manague, die Temperatur auf angenehme 25 Grad gefallen ist. Danach ist es mit den Graden bis León wieder stetig bergauf gegangen.

Die Busfahrt mit den Minibussen war auch problemlos. Andrea und Patrick mussten beim Umsteigen in Managua nicht einmal warten. Also kommen die beiden sogar vor den Motorradfahrern, die sich unterwegs einen kleinen Imbiss gegönnt haben, im Quartier an.

Das Hostel wird von einem Schweizer geführt und ist sehr nett hergerichtet. Im Erdgeschoss sind die Bettenburgen, Küche, Tischfußball, Billardtisch und ein winziger Pool, der nur dazu dient die Körpertemperatur stehend runterzukühlen. Schwimmen ist nicht möglich. Auf einer Art Dachterrasse sind noch 3 Doppelzimmer und unser 4-Bettzimmer mit eigener Hängematte und kleiner Terrasse. Sehr gemütlich, obwohl das Hostel schon ziemlich viel Backpacker und Hippie Flair versprüht. Aber trotzdem das Hostel sehr gut gebucht ist, steigt man sich hier zum Glück kaum bis gar nicht auf die Zehen. Es gibt genügend verschiedene Bereiche zum Abhängen.

„unsere“ Terrasse
Hostel mit Pool im Hintergrund

Bevor wir zu einem kleinen Stadtrundgang aufbrechen muss Hannes auf Hans, den Hostelbetreiber warten. Unser Motorrad steht immer noch auf der Straße und wir können es erst zum Abstellplatz bringen, wenn Hans wieder da ist. Wir vertreiben uns die Wartezeit am Wuzzeltisch und Lisa entpuppt sich als Meisterin. Sie gewinnt (fast) alle Spiele

Es ist so heiß, dass wir eigentlich gar nicht mehr den schattigen Garten des Hostels verlassen wollen. Aber dann raffen wir uns doch auf, um die Stadt zu erkunden. Der erste Weg führt uns wie üblich zur Kathedrale bzw. zum zentralen Platz. In der Sonne ist es tatsächlich sauheiß. Wenigstens ist die Luft sehr trocken, das macht es einigermaßen erträglich.

die größte Kathedrale Zentralamerikas
Hannes ist furchtlos!

León ist ein wenig größer als Granada und gilt als das intellektuelle Zentrum Nicaraguas. Im 19. Jhdt wurde hier die Unabhängigkeit von Nicaragua gegenüber Spanien besiegelt und Ende der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts war León das Zentrum der Revolutionskämpfe. In den Straßen im Zentrum erinnern viele Graffitis und Wandmalereien an die Revolution.

Auf einer sehr netten Dachterrasse essen wir einen Happen. Wir haben eine super Aussicht über die Stadt. Allerdings ist die Musik so unerträglich laut, dass wir gleich nach dem Essen bei Einbruch der Dämmerung flüchten.

Ursprünglich wollten wir in León eine Tour zum Vulkan Cerro Negro machen, bei der man mit einer Art Schlitten am schwarzen Sand nach unten boarden kann. Wir haben dann aber auch ein paar Stürze auf Videos gesehen und die Lust ist deutlich zurückgegangen. Als wir uns dann noch den Aufstieg bei 35 Grad am schwarzen Vulkansand vorgestellt haben, war die endgültige Entscheidung schnell getroffen. Wir legen Morgen doch lieber einen gemütlichen Tag in der Stadt ein, wo es zumindest Lokale mit Schatten gibt.

Die Kinder haben Spielkarten mitgebracht und wir spielen schon seit Granada fast jeden Tag Schafkopf. Das ist fast so etwas wie eine Urlaubstradition von uns vier.

7. Februar 2020

Dank Klimaanlage haben wir einigermaßen gut geschlafen, obwohl das Zimmer ein wenig klein ist und die beiden Doppelbetten eher schmal sind. Wir haben Frühstück inklusive und können aus drei Varianten wählen. Traditionelles Frühstück mit Spiegelei, Reis und Bohnen, oder Pfannkuchen mit Banane oder Obst. Andrea und Hannes sind diese Varianten schon gewohnt und Lisa und Patrick haben sich noch nicht an den Pfannkuchen abgegessen.

Weil wir nichts Großes vorhaben, lassen wir es sehr gemütlich angehen bis wir wieder ins Zentrum aufbrechen. Bis zur Kathedrale sind es aber ohnehin nur gut 10 Minuten.

Wir spazieren durch die zentrale Markthalle, die um die Mittagszeit fast ganz leer ist. Es wirkt alles sehr gemächlich und auch in den Straßen ist kaum Hektik spürbar.

Schülerinnen vor der Iglesia La Recollección

Wir bummeln durch ein paar Einkaufsstraßen und als Patrick bemerkt wie günstig hier Kleidung und Schuhe sind, bekommt er Lust auf neue Schuhe. Sein Problem ist, dass er Schuhgröße 44+ hat und in allen Geschäften in denen wir sind, gibt es nur wenige Schuhe bei denen Größe 44 überhaupt auf Lager ist. Normalerweise ist hier bei Größe 43 Schluss. Ein paar verschiedene probiert er, die passen aber doch nicht so richtig. Also wird es nichts mit dem günstigen Einkauf.

Nach einem Drink entdecken wir „Pan y Paz“ eine französische Bäckerei , die auch Vollkornweckerl in der Vitrine hat. Das müssen wir ausnutzen und kehren gleich nocheinmal für einen Imbiss ein. Weil das Weckerl tatsächlich sehr gut schmeckt, kaufen wir alle fünf Stück aus der Vitrine für unser Abendessen. Für Hannes und Andrea ist es seit langem wieder das erste richtige Vollkornweckerl.

Iss was gscheits

Bald haben wir genug von der Hitze und gehen zurück ins Quartier, wo wir uns kurz im Pool abfrischen. Die Abkühlung wirkt wirklich nur sehr kurz, weil das Wasser in dem kleinen Becken auch schon ordentlich aufgeheizt ist. Wir hängen ein wenig ab und Lesen bzw. spielen noch ein paar Partien Billard und Tischfußball.

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