8. März 2020
Die Gegend um Puerto Viejo gehört eindeutig zu den Highlights in Costa Rica. Hier gibt es wunderschöne Dschungellandschaft und traumhafte karibische Strände. Das wissen natürlich nicht nur wir. Hier kommen vielke Touristen zusammen. Zum Glück hatten wir ein Quartier außerhalb von Puerto Viejo, damit sind wir dem Touristenrummel ein wenig entkommen.
Vor dem Aufbruch genießen wir nocheinmal die schönen alten Bäume und beobachten die Tukane, die zuverlässig jeden Vormittag immer wieder zum selben Baum kommen.

Wir hatten auch kurz überlegt, ob wir nicht gleich von hier über die Grenze nach Panama fahren sollen. Es gibt eine neue Brücke über den Grenzfluss Sixaloa und die Straße soll einigermaßen gut sein. Doch dann haben wir doch entschieden quer durch die Berge auf die Pazifikseite zu fahren. Wir wollten unbedingt noch einmal zum Nationalpark Corcovado, den wir schon bei unserer ersten Costa Rica Reise 2016 besucht hatten. Dafür müssen wir aber einen Zwischenstopp im Landesinneren einlegen, weil die Etappe sonst zu lang wäre.

Heute ist es auch an der Küste ziemlich bewökt und nicht ganz so heiß. Das kommt den Teilnehmern eines Triathlons, der gerade bei Puerto Viejo stattfindet, sicher sehr gelegen. Am Beginn der Fahrt geht es wieder an der Küste entlang nach Norden und wir haben immer wieder Ausblick auf den Strand bzw auf das Meer.



Neben der Straße gibt es auch ein paar riesige Bananenplantagen. Alle Büschel – so werden die Fruchtstände der Bananen bezeichnet – sind mit einer Plastikplane geschützt. Unglaublich wieviel Plastik dafür verwendet wird.



Bei Siquirres im Landesinneren zweigen wir von der Hauptstraße, die in die Hauptstadt führt, ab und es wird zunehmend bergiger. Leider werden die Wolken auch immer mehr und tauchen die Landschaft in ein einheitliches Grau. Auch wenn der Ausblick ein wenig eingeschränkt ist, ist die Landschaft rundherum sehr schön. Ein paarmal kommen wir in die Wolken und es nieselt ein wenig, zum Glück regnet es aber nie richtig und wir erreichen einigermaßen trocken in Orosi.




In Orosi gibt es nichts Interessantes zum Anschauen, und es sieht jetzt am späteren Nachmittag tatsächlich nach Regen aus. Also ziehen wir uns ins Quartier zurück. Wir haben wieder ein kleines eigenes Häuschen und im Gegensatz zu Puerto Viejo richtig viel Platz.
9. März 2020
Nach dem Aufstehen riskieren wir gleich einen Blick aus dem Fenster. Die Wolken sind komplett verschwunden und uns lacht ein blauer Himmel mit Sonne entgegen. Super, da schmeckt das Frühstück gleich um einiges besser. Noch dazu, wo es gegenüber von uns eine Bäckerei gibt, in der wir uns frisches Weißbrot holen.

Wir nutzen das traumhafte Wetter und starten relativ zeitig Richtung Corcovado. Mit 330km Fahrstrecke haben wir auch seit langem wieder einmal einen richtig intensiven Fahrtag.

Die Strecke verläuft weiter in den Bergen und es geht auf über 3100m. In dieser Höhe ist es selbst in den Tropen recht frisch und das Thermometer sinkt bis auf 13.5 Grad. Diese enorme Kälte sind wir seit Guatemala gar nicht mehr gewohnt 😉 Für das Navigieren, müssen wir immer wieder Google Maps zu Hilfe nehmen. Das TomTom will uns manchmal auf die abenteuerlichsten Abwege schicken. Das Kartenmaterial von Zentralamerika ist wirklich schlecht bei TomTom. Wobei bei unserem heutige Zielort selbst Google Maps streikt und für die letzten paar km keine Route finden kann. Unsere Vermieterin hat uns aber versichert, dass es eine Schotterstraße bis in den Ort Dos Brazos, wo unser Quartier liegt, gibt.



Wir kommen beim Nationalpark Los Quatzales vorbei, in dem man die sehr scheuen und seltenen Vögel mit etwas Glück beobachten kann. Wir haben aber beschlossen, dass wir nicht noch einen Stopp einlegen und weiterfahren. Wir genießen die kühle Luft, insbesondere bei den Fotostopps. Endlich kommen wir nicht gleich ins Schwitzen beim Stehenbleiben mit den Jacken.




Zurück auf Meereshöhe ist wieder alles beim Alten, es hat 34 Grad, und wir kommen an einigen Palmplantagen vorbei. Sobald wir auf die Halbinsel beim Golfo Dulce kommen, wird die Strasse wieder sehr kurvig und abwechslungsreich. Perfekt zum Motorradfahren.

Die letzten 8km führen über eine extrem staubige Schotterstraße in den kleinen Ort Dos Brazos. Abgesehen vom Staub ist die Fahrt aber nicht weiter schwierig. Wir schaffen es zum Glück vor Einbruch der Dunkelheit und beziehen unser Quartier. Dos Brazos hat in Summe 300 Einwohner*innen und zwei winzige Geschäfte. Viel Auswahl gibt es hier nict. Gerade das Allernotwendigste. Zum Glück haben wir nach mehrmaligen Drängen von Andrea noch ein paar Lebensmittel von einem Geschäft an der Hauptstraße eingekauft. In jedem Fall werden wir zwei genügsame Tage haben.

10. März 2020
Bevor wir Costa Rica verlassen möchten wir noch unbedigt eine Nachttour machen. Gestern Abend waren wir vom vielen Fahren zu müde und haben es auf heute verschoben. Tagsüber haben wir Zeit und gehen nach dem Frühstück zum Infostand des Nationalparks. Leider darf man nicht ohne Führer in den Park. Die verfügbare Tour beginnt um 6 Uhr in der Früh und dauert ca 7 Stunden. Dafür sind wir eindeutig zu spät dran. Es gibt aber einen schönen Weg entlang des Río Tigre zu einem kleinen natürlichen Staubecken in dem man auch Baden kann.
Dos Brazos ist wirklich ein winziges Nest am Ende der Welt. In einem der zwei kleinen Geschäfte, werden auch Fruchtsäfte verkauft. Das nutzen wir aus und haben dabei einen schönen Blick auf den Fluss.





Der Weg führt zweimal durch den Fluss, der jetzt in der Trockenzeit sehr seicht ist. Also ist das Durchgehen nicht weiter aufregend. Obwohl man hier mitten im Dschungel ist, und man glaubt dass es hier von exotischen Tieren nur so wimmelt, ist es in Wirklichkeit absolut friedlich. Nur die typischen Regenwaldgeräusche, die meist von Insekten und Vögel stimmen, sind zu hören.

Im Gebüsch entdecken wir eine schöne Schlange, die sich aber sofort aus dem Staub macht als sie uns hört. Wir sind sehr überrascht, wie schnell sie sich einen Baum raufschlängeln kann. Leider konnten wir sie nicht eindeutig identifizieren, aber es ist ziemlich sicher eine ungfitige Natter.





Den restlichen Nachmittag rasten wir uns auf der Terrasse vor dem Zimmer aus und haben dabei immer Gesellschaft von zwei Hunden. Der Hund mit den stahlblauen Augen gehört zum Haus und ist eher distanzlos.

Um 7 Uhr am Abend startet unser Nightwalk mit unserer Gastgeberin. Bevor es losgeht besuchen wir gemeinsam ihre Eltern im Ort, die uns unbedingt kennenlernen wollten. Wir plaudern ein wenig und starten dann los. Die Tour ist nicht sehr aufregend und wir hätten uns viel mehr erwartet. Wenigstens sehen wir ein paar Frösche, Kröten, Spinnen und einen Skorpion. Der häufigste Frosch den wir sehen ist übrigens der Ochsenfrosch, der hier sehr verbreitet ist.






