🇺🇸 Tag 50 bis 52 – Escalante

19. September 2019

Unsere Fahrstrecke heute ist recht kurz und wir freuen uns auf eine kurvige Strecke, zumindest lässt der Blick auf Google Maps diesen Schluss zu.

Unser Startpunkt beim Motel in Bicknell

Es geht von Bicknell nach Escalante, und fahren wir durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit überraschend viel Grün und viele Kurven. Besonders der Teil durch den Dixie National Forest (wird auf Google Maps hier nicht angezeigt?) ist schön zu fahren. Allerdings ist es sehr kühl, weil es über die Berge geht. Ein Pass führt auf über 3000m und ab da ist es wieder extrem windig.

In Boulder machen wir einen Zwischenstopp bei einem Street Food Bus und trinken „exotische“ Getränke. Die Exotik liegt aber eher im Preis, als im Geschmack 😛

Foodbus in Boulder

Die Straße durch die Felslandschaft im Grand Staircase Escalante ist sensationell schön. Es geht lange oben an einem Kamm entlang und immer wieder haben wir schöne Ausblicke auf Canyons und endlose Berge.

UT12 durch Grand Staircase Escalante

Unser Motel in Escalante ist schnell gefunden, es liegt, wie üblich, direkt an der Hauptstraße. Seit längerem sind wir wieder direkt im Ort und können zu Fuß einkaufen und Essen gehen.

Wir haben eine Schaukel zum Sonnen vor dem Motel

Momentan übernachten wir in Motels, weil es hier rund um die NPs keine Airbnbs gibt. Die Preise sind auch wieder um einiges höher. In Escalante haben wir aber zum Glück ein günstiges Zimmer gefunden. Schon am ersten Abend sehen wir, dass unser Motel ein beliebter Stopp für Motorradfahrer verschiedenster Motorradtypen und aller Bartlängen ist.

Wir gönnen uns zur Abwechslungs wieder einmal ein Abendessen in einem Lokal. Hannes hört der Bedienung nicht genau zu, versteht nur „salad“ und bestellt. Er bekommt einen Burger mit Nudelsalat als Beilage serviert. Eine seltsame Alternative zu den üblichen Fries. Überraschend ist auch, dass wir beim Essen draußen sitzen können. Das ist nicht so üblich in USA und wir nutzen es natürlich gleich aus. Auch nachher im Pub, beim Bier gibt es eine Terrasse.

unsere Herberge

20. September 2019

von Escalante zum Zebra Slot Canyon Trail und Petrified Forest – 49km

Nach unserem ersten Slot Canyon im Burro Wash, wollen wir es heute noch einmal wissen. Es gibt entlang der Schotterstraße „Hole in The Rock Road“ einige Wanderwege und Slot Canyons. Von den Beschreibungen hat uns der Zebra Slot am Besten gefallen.

Die Anfahrt ist mühsam. Es geht 12 km über eine üble Waschbrettpiste. Und natürlich staubt uns jedes Fahrzeug, das entgegenkommt, ordentlich ein. Der Parkplatz beim Trailhead ist fast leer. Nur drei Autos, eines davon ist von einem jungen Paar, das fast gleichzeitig mit uns startet.

Zum Wandern ist es nach der Morgenfrische angenehm warm mit 23 Grad. Nach der Hitze in Moab ist das für uns sehr angenehm.

Am Trail zum Zebra Canyon
Eingang in den Zebra Slot Canyon

Der Weg bis zum Eingang in den Canyon ist unspektakulär und leicht zu finden. Aber ab da wird es schnell interessant. Nach kurzer Zeit sehen wir eine Lacke. Hannes überlegt noch kurz, ob er die Schuhe anlassen, und am Rand irgendwie durchkommen kann. Beim genaueren hinsehen ist dann aber klar, das ist unmöglich. Es heißt also Schuhe ausziehen. Nach wenigen Schritten stehen wir schon bis zum Oberschenkel im Wasser. Es ist eisig kalt und nach ein paar Minuten sind die Füße fast taub.

Da sind wir noch trocken
Es ist ziemlich frisch im Wasser 🙂

Weil wir nur bedingt lernfähig sind, haben wir statt zwei Rucksäcken, doch einen mit Getränken mitgenommen (hätten wir beim Canyon Eingang liegenlassen können). Aber dieses mal müssen wir nicht wirklick klettern. Die echten Herausforderungen sind drei Engstellen, durch die wir uns durchquetschen müssen. Wir sind richtig eingezwängt und schieben uns zentimeterweise durch. Das ist definitiv nichts für Leute mit Klaustrophobie. Für uns ist es trotzdem lustig und mit dem einen Rucksack sind wir zu zweit flexibel genug.

verdammt eng ist es

Wir kommen recht schnell zur interessanten Stelle mit dem „Zebramuster“ und es ist traumhaft schön hier drin. Wir sind mit dem jungen Paar ganz allein und können schöne (und viele) Fotos machen und die Stimmung genießen.

der beste Abschnitt im Zebra Slot Canyon

Dann geht es zurück, wieder durch die Engstellen und durch das eiskalte Wasser. Da freuen sich unsere Füße schon auf den warmen Sand vor dem Canyon.

Am Rückweg kommen uns einige Leute entgegen und alle fragen, wie tief das Wasser ist. Offensichtlich ist das das Wichtigste für alle. Dabei haben wir bei einigen aufgrund ihrer großen Rucksäcke bzw. ihrer Körpergröße eher Bedenken wegen der Engstellen. .

Beim Parkplatz bemerken wir, dass bei einem Motorradkoffer eine Plastikschutzkappe abgebrochen und im Koffer eine kleine spitze Delle ist. Wir können uns nicht erklären, wie das entstanden ist. Es muss wohl ein Stein von der Schotterstraße gewesen sein. Hannes hat am Abend bei Touratech in Seattle nachgefragt, ob er diese Kappe als Ersatzteil bekommt. Vorläufig haben wir die Schraube mit Silikon abgedichtet.

Der Petrified Forest liegt gleich bei uns ums Eck und wir haben noch Zeit. Es ist ein kleiner State Park mit ein paar kürzeren Trails auf denen man versteinerte Baumstämme bewundern kann. Die kurze Wanderung war ganz nett, aber die versteinerten Bäume haben uns nicht so fasziniert.

Hannes bewundert den versteinerten Baum
versteinerter Baum

Heute wollen wir wieder was Warmes am Abend essen. Gleich beim Motel gibt es einen Bioladen mit vielen leckeren Lebensmittel und fertigen Suppen. Und das Baguette ist ein Traum, das erste Brot (obwohl Weißbrot), das richtig gut schmeckt. Allerding hat der Laden auch Apothekerpreise, das ist es aber wert.

Weil wir noch Zeit haben, und weil es nach dem Staubbad notwendig ist, erhält unsere BMW heute eine kleine Säuberung. Das war längst fällig.

21. September 2019

In der Früh ist wieder sehr frisch, es kühlt in der Nacht momentan auf 8 Grad ab. Also lassen wir uns Zeit. Wir schalten uns per Video kurz zur (vorgezogenen) Geburtstagsfeier unserer Kinder zu Hause dazu und sehen dabei die ganze Familie. Ein sehr netter Tagesbeginn.

von Escalante zum Lower Calf Creek Trail – 51km

Die Wanderung heute ist eine der beliebtesten in der Region. Es geht zu einem Wasserfall entlang des Lower Calf Creeks, der sehr beeindruckend sein soll. Wir stellen uns also auf viele Leute ein. Nocheinmal fahren wir ein Stück durch die atemberaubende Felslandschaft, die wir schon bei der Anfahrt nach Escalante gesehen haben.

Am Parkplatz bekommen wir von einem Ranger eine missverständliche Information und bezahlen 5USD für unser Motorrad. Dabei haben wir nachher gelesen, dass die Gebühr für alle NP Jahrespass Besitzer entfällt. Naja, halb so schlimm.

Es sind tatsächlich deutlich mehr Leute unterwegs, als bei den letzten Wanderungen. Trotzdem ist es nicht ganz so schlimm, wie befürchtet.

Am Trail zum Lower Calf Creek Fall

Die Wanderung führt entlang des Calf Creeks in einen relativ breiten Canyon und ist sehr nett. Das einzig Mühsame ist, dass wir mehr als die Hälfte des Weges in feinem Sand gehen müssen. Fühlt sich fast an wie ein Strandspaziergang 😉 Wir gehen entlang eines Canyons, an dessen Ende der Wasserfall über die Felsen in einen Pool stürzt. Wirklich sehr schön und beeindruckend.

Lower Calf Creek Fall – 38m Fallhöhe

Wir haben uns heute sogar die Schwimmsachen mitgenommen. Das war ein wenig übermotiviert, niemand ist im Wasser. Wir krempeln die Hose auf und testen die Wassertemperatur, brrr, eisig kalt. Geschätzt um die 14 Grad. Und die Lufttemperatur liegt heute auch nur bei 23 Grad. Da wird es im Schatten rund um den Wasserfall recht schnell frisch.

Nach dem Rückweg lesen wir noch ein wenig bei der Recreation Area und sehen unsere ersten Kolibris auf der Reise. In Escalante begnügen wir uns heute mit einem Picknik im Park.

Unsere Beute aus dem Bioladen: ein Baguette
Hannes wartet schon ungeduldig aufs Essen
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