🇺🇸 Tag 68 bis 69 – Wir sehen wieder grün

6. Oktober 2019

Beim Verabschieden von unseren Hosts gibts die übliche Frage „wohin wir jetzt weiterfahren“. Als wir Kalifornien erwähnen, bekommen wir unerwartet einen Kurzvortrag, wie gefährlich es in Kalifornien ist, und dass wir uns vor all den Drogensüchtigen und Homeless People in Acht nehmen müssen. Sie war zwar noch nie dort, aber es ist sehr gefährlich. Natürlich sind die Demokraten schuld, sie ruinieren Kalifornien und dann das ganze Land. wir müssen uns fast auf die Zunge beißen, hält sich aber vornehm zurück. Es gibt eindeutig viel zu viele Trump WählerInnen.

von Pahrump nach Lake Isabella – 424km

Wir freuen uns jetzt schon auf eine Abwechslung zu den Wüstenlandschaften. Vorher geht es aber nocheinmal durchs Death Valley. Heute ist es mit 35,5° sogar noch einen Grad heißer als gestern. Wir sind gespannt, wie lange dieser Temperaturrekord anhält. Bei den Sanddünen der Mesquite Ebene machen wir kurz Halt und spazieren ein wenig in den Dünen herum. Die Betonung liegt auf „ein wenig“, mit der Motorradhose wird uns schnell sehr warm 🙂

Was uns erstaunt sind die vielen Campingplätze, die wir im Death Valley gesehen haben. Wir können gar nicht verstehen, warum man hier campen und sich dauernd der Hitze aussetzen will. Aber wahrscheinlich läuft sowieso dauernd die Aircondition im Camper.

Weiter Richtung Westen ändert sich nicht viel. Wir durchqueren nach einem Pass noch das Panamint Valley, das Nachbartal zum Death Valley. Schon erstaunlich, wie schnell und wie deutlich sich die Temperaturen innerhalb kürzester Zeit beim Rauf- und Runterfahren ändern. Wir erleben Temperaturunterschiede von über 10 Grad in gerade einmal 5 Fahrminuten.

am Horizont der Gebirgszug der Sierra Nevada

Erst als wir auf den Highway 178 Richtung Lake Isabella abbiegen und durch die Ausläufer der Sierra Nevada fahren, wird die Fahrt interessanter und abwechslungsreicher. Das erhoffte Grün bleibt aber aus. Auch hier ist alles trocken und leuchtend gelb wegen dem vertrockneten Gras.

Lake Isabella heißt nicht nur der See, sondern auch die kleine Stadt etwas südlich davon. Hier haben wir unser Zimmer via Airbnb gebucht. Es ist sehr geräumig, aber es scheint die Zeit in den 70igern stehengeblieben zu sein. Der größte Teil der Einrichtung und der Kühlschrank haben locker 40 Jahre auf dem Buckel.

unser Wohnzimmer
Privatparkplatz vor dem Schlafzimmer

7. Oktober 2019

Der Meisterkoch in der Küche

Wir sind weiter auf der Suche nach Grün und wollen zum Trail der 100 Giants fahren. Es ist zwar nur ein kurzer Spaziergang, aber wir wollen unbedingt ein paar Sequoia Bäume sehen. In den Sequoia Nationalpark kommen wir ja nicht, der ist zu weit entfernt. Die Anfahrt ist traumhaft schön und eine super Motorradstrecke. Sie folgt dem Lauf des Kern River flußaufwärts, bevor es in die Sierra Nevada zu den Sequoias hochgeht. Endlich haben wir die Abwechslung zur Wüste, es gibt Berge und eine grüne Flusslandschaft, wir genießen es.

von Lake Isabella zu den 100 Giants und California Hot Springs – 206km
Lake Isabella

Auf der Fahrt haben wir zweimal (wegen der Pause am Fluss) denselben Camper überholt, der dann kurz nach uns auch beim Trail parkt. Die Fahrerin, die mit ihrer Mutter unterwegs ist, spricht uns in einem unverkennbaren Dialekt an, sie ist aus Gablitz, keine 40km von unserem Wohnort entfernt.

Auf dem kurzen Trail lernen wir wieder viel Neues über Bäume und die verschiedenen Squirrel Arten, die es hier (massenweise) gibt. Und dass Sequoia das einzige englische Wort mit allen Selbstlauten ist. Die Bäume sind mit ihrer Höhe und ihren riesigen Stämmen tatsächlich sehr beeindruckend.

Weil uns die Landschaft und die Strecke so gut gefällt, wollen wir weiterfahren und eine Runde zurück nach Lake Isabella machen. Aber wir lassen uns vom TomTom und von Google Maps in die Irre führen. Das TomTom hätte dafür einen Feldweg, der von einem Kuhgatter versperrt ist, vorgeschlagen. Diesesmal ist auch Google Maps, das uns über eine kleine Schotterstraße weiterführen will, nicht viel besser. Bevor wir viel experimentieren, fahren wir lieber wieder am selben Weg zurück.

Abendstimmung beim Quartier
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