8. Oktober 2019
Nur ein kurzes Stück weiter südlich von unserem Quartier liegt schon der erste Stopp auf der heutigen Etappe, die uns wieder an den Pazifik führt. In Silver City sind die Überreste einer Goldgräberstadt in einem Freiluftmuseum zu bestaunen. Den Eintritt sparen wir uns, also müssen wir auf einem Holzsteg bleiben und dürfen uns die Gebäude nur von außen ansehen. Das genügt uns aber.
Wieder folgen wir dem Kern River, heute allerdings in die andere Richtung, flußabwärts. Eine der besten Motorradstrecken bisher. Praktisch Null Verkehr, Kurven ohne Ende und dabei auch immer ein schöner Ausblick auf den Fluss. Für das Foto sind wir leider erst zu spät stehengeblieben, hier wird das Tal schon breiter und flacher.
Durch Bakersfield sind wir schnell durch und die Ebene danach mit vielen Obstplantagen durchqueren wir auf dem Freeway. Dann gehts wieder in die Berge in den riesigen Los Padres Nationalforest. Obwohl wir gar nicht mehr so weit von der Küste entfernt sind, ist es nahezu menschenleer hier und es gibt überhaupt keinen Verkehr. Dafür wieder viele Kurven und schöne Ausblicke.
Kurz nach dem Lake Casitas sehen wir den Pazifik und fahren ein kurzes Stück am Highway 1, bevor es via 101 nach Ventura zu unserem Airbnb geht. Hier stehen die Camper aufgereiht, einer nach dem anderen hinter dem Strand. Nicht nur Surfer mit Trockenanzügen sind im Wasser, dabei hat es nur mehr 20 Grad und ist damit empfindlich kühler als im Landesinneren. Das Quartier ist einfach zu finden und unsere heutigen Hosts sind zwei sehr nette Frauen, mit denen wir gleich ein wenig plaudern. Hier haben wir definitiv Trumpland hinter uns gelassen.
9. Oktober 2019
Wir sind die ersten, die im Haus wach sind. Also werden wir von unseren vierbeinigen Mitbewohnern angebettelt, wir mögen doch auch an ihr Frühstück denken.
Unglaublich, aber wahr, wir haben heute seit langem wieder einmal das Motorrad stehengelassen und sind nur zu Fuß unterwegs. Zuerst gehts an den Strand von Ventura. Es ist nicht der schönste Strand und eindeutig schon Nebensaison. Es sind nicht viele Menschen unterwegs. Dafür sehen wir gleich einige Delfine im Wasser springen. Sehr nett! Außerdem sind viele Strandläufer unterwegs auf der Futtersuche. Dazwischen hat sich auch ein Rostbrachvogel geschummelt. Den Namen haben wir vorher noch nie gehört mussten recherchieren.
Ventura hat natürlich auch einen Pier, so wie jede Stadt hier an der Küste Kaliforniens. Und da sehen wir auch menschliche Läufer.
Im Wasser sind viele Surfer, aber heute wollen die Wellen nicht so recht mitspielen. Auch am Strand bzw. am Parkplatz dahinter dominiert das Thema Surfen. Überall lehnen Surfbretter herum.
Die Stationen für die Lifeguards sind schon fast alle eingesammelt und auf einem eigenen „Parkplatz“ für die Winterpause abgestellt.
Nach dem ausgedehnten Spaziergang am Strand essen wir sehr gut in einem kleinen Thai Lokal. Und weil die 12km noch nicht genug waren, gehen wir noch zu Fuß nach Downtown. Noch einmal in Summe 8km. Außer uns macht das absolut niemand hier. Ein kurzes Stück der Mainstreet ist recht nett, mit vielen Läden und Lokalen.
Am Rückweg gönnt sich Hannes noch ein Eis, das vor unseren Augen aus den flüssigen Zutaten zubereitet wird. Die Zubereitung sieht spektakulär aus, ist aber auch das Highlight. Geschmacklich ist das Eis ein Reinfall. Was ihr im Video seht, soll Schoko und Erdbeereis sein. Das wurde alles zu einer Einheitsmasse verarbeitet.
10. Oktober 2019
Vor ziemlich genau sechs Jahren, war Hannes schon einmal mit dem Motorrad in Santa Barbara. Damals mit einer Leihmaschine aus San Francisco. Heute wollen wir uns Santa Barbara gemeinsam ansehen. Es gibt zwischen Ventura und Santa Barbara nur ein kurzes Stück, das wir am Highway 1 ganz nahe am Wasser fahren können. Der Rest geht nur über den 101 Freeway.
Schon beim Death Valley sind uns die deutlich höheren Spritpreise in Kalifornien aufgefallen. Da dachten wir noch, dass die Preise wegen der Lage so hoch sind. Der Benzin ist aber überall um ca ein Drittel teurer als bisher. Und auch die Preise in den Lokalen beim Essen sind spürbar höher als bisher. Kalifornien ist ein teures Pflaster.
Genau wie Ventura, hat auch Santa Barbara einen Pier, den Stearns Wharf. Er ist aber deutlich größer mit einigen Lokalen drauf und darf sogar befahren werden. Wir wählen trotzdem die Variante zu Fuß. Obwohl der Parkplatz am Strand nicht viel billiger ist, als am Pier. Wir bezahlen für 5 Stunden 10 USD.
Rund um den Pier und auf den Dächern sind viele Pelikane unterwegs und immer wieder auf Futtersuche. Wir können uns kaum losreißen und schauen lange zu.
Bevor wir dann doch weiterziehen, sehen wir noch eine Robbe unter uns im Wasser. Nocheinmal ein Schauspiel das uns festhält. Wir könnten fast den ganzen Tag hier verbringen und einfach den Tieren zuschauen.
Neben dem Pier wollen wir uns noch Downtown entlang der State Street ansehen. Es ist, so wie am Pier, sehr touristisch, aber mit vielen Läden und Lokalen auch sehr nett mit einer entspannten Atmosphäre. Wir schlendern bis zu dem Sushi Lokal, in dem Hannes vor sechs Jahren seine bis dahin besten Sushi gegessen hat. Tatsächlich gibt es das Lokal noch, es sperrt aber leider erst am Abend auf. Sonst hätten wir die Qualität heute natürlich auch getestet.
Bevor wir wieder zurückfahren, machen wir noch beim Skaterpark Halt und schauen zu. Es sind (fast) alle Alterstufen und auch alle Könnerstufen vertreten. Ein paar richtig Gute sind dabei und üben ihre Kunststücke. Neben dem Surfen ist das Skaten hier auch sehr beliebt.