🇧🇿 Tag 144 – Einreise nach Belize, Land 4

21. Dezember 2019

Irgendwie sind wir ein wenig traurig, dass wir Mexiko verlassen. Andererseits freuen wir uns wieder auf etwas Neues und sind gespannt, wie es in Belize sein wird. Wir packen unsere Sachen und fahren ins Zentrum frühstücken, die wirklich allerletzte Mahlzeit in Mexiko. Dann machen wir uns auf den Weg Richtung Grenze.

von Bacalar nach Ladyville (Belize) – 173km

Einmal noch bei Pemex volltanken, um noch ein paar Pesos loszuwerden und auch weil der Sprit in Belize angelich teurer ist.

Bald sehen wir die ersten Straßenschilder für Belize. Es gibt zwei Wege über die Grenze, einer mitten durch Santa Elena, eine Ortschaft die durch den Grenzfluss Río Hondo geteilt wird. Und einen zweiten Weg auf der Umfahrungsstraße. Unser TomTom wählt natürlich den Weg durch die Ortschaft, aber wir kehren rechtzeitig um und nehmen einen neuen Anlauf auf der Umfahrungsstraße.

Zuerst müssen wir aus Mexiko ausreisen und das Motorrad wieder ordnungsgemäß ausführen, damit wir unser Deposit von 400 USD für das Motorrad zurückbekommen. Leider ist kurz vor uns ein kleiner Tourbus angekommen, also müssen wir bei der mexikanischen Aduana eine halbe Stunde warten, bis wir den Ausreisestempel bekommen.

warten bei der mexikanischen Migrationsbehörde

Mit dem Ausreisestempel geht Hannes zu Fuß ins gegenüberliegende Gebäude zum Banjercito. Vor ihm ist ein einziger Kunde am Schalter, der allerdings sein Deposit mit kleinen Dollarscheinen in bar bezahlt. Die Beamtin checkt jeden einzelnen Schein ob er echt ist. Eine echte Geduldsprobe für Hannes. Als er drankommt erfährt er, dass er das Motorrad direkt vor die Tür stellen muss, sonst kann sie die Papiere nicht bearbeiten. Also wieder zurück über die Straße und das Motorrad passend parken und dann wieder anstellen. Die Beamtin macht ihren Job wirklich sehr gründlich. Mit ernstem Blick prüft sie das Motorrad und macht Fotos von der Fahrgestellnummer und Kennzeichen. Zum Glück geht es jetzt aber trotzdem schneller und wir haben die Bestätigung für die Rückerstattung.

Ausreise erledigt

Jetzt geht es ein Stück durchs Niemandsland bis zu einer Quarantänestation, bei der die Reifen mit was auch immer eingesprüht werden. Hannes fährt ginz am Rand durch, damit wir von dem Strahl nicht erwischt werden und wir holen uns für 50 Pesos eine Bestätigung, die wir angeblich bei der Einreise vorweisen müssen.

Desinfektion der Reifen

In Belize ist Englisch Amtssprache und ab jetzt sind auch alle Schilder wieder in englischer Sprache, eine echte Umstellung und irgendwie seltsam hier.

Grenzposten Belize

Wir müssen unser Motorrad seitlich abstellen, gehen gemeinsam zum Einreiseschalter und holen uns unsere Stempel. Gleich dahinter ist der Zoll, bei dem wir das Motorrad deklarieren müssen. Der Zolbeamte füllt nur ein Formular mit ein paar Daten aus dem Zulassungsschein (die ihm Hannes ansagt) aus und dann bekommen wir einen Stempel für das Motorrad im Pass. Das wars, ziemlich unkompliziert.

Draußen spricht uns noch ein Beamter an, dass wir 15 USD Gebühr für die Bearbeitung zahlen müssen und zeigt uns das entsprechende Hinweisschild. Hannes will mit einem 500 Pesoschein zahlen. Das Wechseln war dem Beamten dann aber zu mühsam und er sagt wir sollen einfach so fahren. Also fahren wir zum Schranken und zeigen unsere Pässe. Der Beamte bleibt auf seinem Plastiksessel sitzen und winkt uns heran, ohne von seinem Handy aufzuschauen. Dh Andrea muss absteigen und ihm die Pässe reichen. Mit einem Handzeichen deutet er an, dass er die Pässe auf der richtigen Seite aufgeschlagen haben will. Das nennen wir eine minimalistische Amtshandlung, die auf das Allernotwendigste reduziert ist 🙂

Jetzt sind wir in Belize. Ein letzter administrativer Schritt fehlt noch, bevor wir zu unserem ersten Quartier nach Ladyville fahren können. Wir brauchen eine Versicherung für das Motorrad. Angeblich wird das, und nur das, bei Polizeikontrollen geprüft. Gleich nach der Grenze gibt es das Büro der staatlichen Versicherungsgesellschaft wo wir uns eine Polizze für 14 Tage um 46 Belize Dollar (ca 21€) kaufen. Der Beamte war sehr freundlich und hat uns noch mit ein paar Tipps für unseren Aufenthalt in Belize versorgt.

Uns fällt auf, dass die Häuser hier komplett anders als in Mexiko aussehen. Viele sind auf Stelzen über dem Boden gebaut und meistens aus Holz. Die Gärten bzw. Wiesen rundherum sehen auch viel gepflegter aus.

typische Architektur in Belize

Es liegt zwar auch ab und zu Müll herum, aber deutlich weniger als in Mexiko. Unglaublich wie groß der Einfluß der Landesgrenzen ist. Belize wirkt komplett anders als Mexiko, es ist in den Ortschaften viel weniger los und wir sehen sehr viele Kreolen, obwohl sie nur 26% der gesamten Bevölkerung ausmachen.

In Ladyville einem Vorort von Belize City haben wir ein Zimmer für eine Nacht gebucht, bevor wir Morgen in unser Weihnachtsquartier nach Placencia aufbrechen. Die kleine Pension gehört einem Friseur, der uns wortreich begrüßt und einen lässigen Spruch drauf hat. Genauso so, wie man es klischeehaft aus Filmen von karibischen Inseln kennt.

Das Zimmer ist sauber, aber die große Feuchtigkeit macht den Holzhäusern zu schaffen. Unsere Zimmertür lässt sich nicht mehr ganz schließen. Hannes versucht es zwar ein wenig mit Gewalt, aber ohne Erfolg. Wir können also während des Einkaufens nicht abschließen.

Wir überlegen kurz ob wir Essen gehen sollen, gehen dann aber doch in den Supermarkt nebenan. Wir haben schon bei der Fahrt gesehen, dass viele Geschäfte, so wie dieser Supermarkt, von Chines*innen betrieben werden. Die Lebensmittelpreise sind deutlich höher als in Mexiko, aber die Auswahl ist sehr vergleichbar. Außer dass es überall schwarzen Tee gibt. Andrea freut sich und überlegt schon wie viel sie davon für Guatemala bunkern kann.

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